Enterale Ernährung

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Die enterale Ernährung ist von der parenteralen Ernährung klar abgegrenzt. Voraussetzung für die Gabe enteraler Ernährung ist die Funktionsfähigkeit des Magen-Darm-Trakts. Enterale Ernährung ist voll bilanziert und als Sonden- oder Trinknahrung erhältlich. Voll bilanziert bedeutet, dass eine alleinige Ernährung, entsprechend des täglichen Bedarfs, mit allen Nähr- und Vitalstoffen für einen Menschen möglich ist. 

 

 

Geschichte

Im griechischen  Altertum finden sich die ersten Hinweise auf die  enterale Ernährung (peruorale Ernährung). Die erste Beschreibung findet sich in den Aufzeichnungen des arabischen Arztes Avenzoar aus dem 12 Jahrhundert. Er beschreibt wie eine Silberkanüle, vorbei an Geschwülsten in der Speiseröhre, in den Magen eingeführt wird.

Die erste Leder Magensonde wurde ca. 1644 von Van Helmont entwickelt. Erst im 18 Jahrhundert gelang es die Menschen mit enteraler Ernährung über mehrere Wochen am Leben zu erhalten. Die Entwicklung hin zur heutigen Sonde wurde durch Kenntnisse in der Kautschukverarbeitung, der Vulkanisation vorangetrieben. Von 1921 an konnte durch die Arbeit von Levin die ersten Duodenalsonden gelegt werden, mit dessen Hilfe die enterale Ernährung direkt in den Dünndarm appliziert werden konnte.

 

1970 wurde die erste Feinnadelkatheterjejustonie vorgestellt. Neben den Sonden wurde im späten 18. Jahrhundert die ersten Magenpumpen entwickelt, mit dem Ziel einer kontinuierlichen überwachten Gabe der enteralen Ernährung. Heute ist die enterale Ernährung ein fester Bestandteil in der Klinik und in der häuslichen Versorgung von Patienten.